Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um den Schlaf-Wach-Rhythmus wieder ins Gleichgewicht zu bringen und eine bessere Schlafqualität zu ermöglichen. Dabei gilt jedoch immer, dass es keine universelle Lösung geben kann und ein individueller Weg gefunden werden muss, der dem Betroffenen selbst hilft. Eine geordnete Tagesstruktur und sinnvolle Beschäftigung sind in jedem Fall von großer Bedeutung, um nächtliche Unruhe zu vermeiden und den Schlaf zu verbessern. Hierzu können folgende Aspekte beitragen:
Körperliche Aktivität: Spaziergänge an der frischen Luft fördern nicht nur die Bewegung, sondern nutzen auch das Tageslicht als Signal für die Tageszeit. Spiele und Gedächtnistraining können ebenfalls eingesetzt werden, um die geistige Aktivität anzuregen. Speziell für Menschen mit Demenz entwickelte Aktivierungsspiele können Frustration vermeiden und Erfolgserlebnisse erzeugen.
Interessen nachgehen: Frauen könnten beispielsweise in Hausarbeiten wie Kartoffelschälen oder Serviettenfalten einbezogen werden, während Männer möglicherweise bei technischen Arbeiten helfen können. Es ist wichtig, herauszufinden, was dem Betroffenen Freude bereitet und wo er sich engagieren kann.
Sensorische Reize schaffen: Nesteldecken, Therapiepuppen oder Haptiprodukte bieten demenziell veränderten Menschen unterschiedliche sensorische Erfahrungen. Rituale und feste Zeiten, wie gemeinsame Mahlzeiten zur gleichen Uhrzeit und ein ruhiger Übergang in den Abend, können dem Betroffenen Orientierung geben. Eine angemessene Kommunikation am Abend trägt ebenfalls zu einem besseren Schlaf bei.
Auswahl der Getränke: Koffeinhaltige Getränke sollten nicht zu spät am Nachmittag gegeben werden, um den Kreislauf nicht unnötig anzuregen. Alkohol sollte vermieden werden, da er den Nachtschlaf stören kann.
Medikamentöse Behandlung: Die Dosierung und Überwachung von medikamentöser Behandlung sollten in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Um das Körpergefühl zu verbessern, können gewichtete Bettdecken eingesetzt werden. Die Wahl der richtigen Matratze ist ebenfalls wichtig, um das Umdrehen im Bett zu erleichtern. Bei sturzgefährdeten Menschen können höhenverstellbare Niederflurbetten und Schutzmatratzen vor dem Bett Verletzungen verhindern. Zudem spielt Wärme eine bedeutende Rolle für einen guten Schlaf. Kalte Füße können das Einschlafen erschweren, daher können Bettsocken und Wärmflaschen verwendet werden. Entspannungsbäder am Abend bieten gleichzeitig Ruhe und Wärme.
Bei dementen Menschen, die Inkontinenzmaterial verwenden, kann Unruhe entstehen, wenn die Windeln feucht oder nass sind. Hier ist es wichtig, die Trinkmenge am Abend und in der Nacht entsprechend anzupassen, um unnötige Feuchtigkeit zu vermeiden.